17. Freiburger Lesbenfilmtage

7.- 10. Juni 2007

Tintenfischalarm

So 10.6. 16.30 h Doku

Österreich 2006 | 107 min | 35 mm| österr. OF mit engl. UT| Elisabeth Scharang

Alex Jürgen wurde 1976 mit uneindeutigem Geschlecht geboren. Die Ärzte empfahlen den Eltern, das Kind als Mädchen aufzuziehen. Es folgten die "nötigen", tief greifenden, operativen Maßnahmen und unendliche Untersuchungen, von denen Alex bis weit in die Pubertät hinein begleitet wurde. Mit 20 Jahren hasst Alex den eigenen Körper so sehr, dass es ihn/sie fast das Leben kostet. Danach wendet sich das Blatt: Alex tritt zuerst mittels einer Radiosendung, dann in diesem Film, an die Öffentlichkeit. Er/sie möchte den Menschen zeigen, dass "Intersexuelle keine Aussätzigen sind", und Eltern mit intersexuell geborenen Kindern nahe legen, dass es "am wichtigsten für das Kind ist, ihm zu sagen, dass sie es lieben! Dass es etwas Besonderes ist und keine Missgeburt!"

Elisabeth Scharang begleitet Alex drei Jahre lang. Auf dem Weg durch die eigene Vergangenheit, ans holländische Wattenmeer, nach Berlin zu Dr. Rosen, einem anerkannten Psychologen auf dem Gebiet, und bei ersten Kontaktaufnahmen mit anderen Intersexuellen, was ihn letztendlich bis nach San Franzisko führt… Die Schilderungen sind immer wieder verblüffend ehrlich, und häufig auch schockierend. Was bleibt ist jedoch die Kraft mit der Alex all den Widrigkeiten in seinem Leben trotzt und sein Leben in die Hand nimmt. Ein ungewöhnlich intensives Portrait - präsentiert auf der Berlinale 2006.